Wenn das Wasser alles nimmt
Es war ein schockierender Moment, als sich die Wasserpegel in Niederösterreich plötzlich bedrohlich hoben und das Leben vieler Menschen aus der Bahn gerissen wurde. Tagelanger Starkregen, anhaltende Unwetter und über die Ufer tretende Bäche und Flüsse führten dazu, dass in einigen Regionen die Wassermassen so unaufhaltsam in die Häuser drangen, dass von einem „Jahrhundert-Hochwasser“ gesprochen wird. Die Menschen in den betroffenen Gebieten stehen vor den Trümmern ihrer Existenz – einige von ihnen haben buchstäblich alles verloren.
Was wir bisher nur aus dem Fernsehen kannten und für uns räumlich weit entfernt war, traf plötzlich neben vielen anderen Ortschaften, auch unsere kleine Katastralgemeinde Höbersdorf, Gemeinde Sierndorf. Innerhalb kürzester Zeit hieß es “Land unter”. Die Drohnenaufnahme zeigt, wie auf einmal Felder überflutet wurden und auf die Häuser die Wassermassen zusteuerten
Ein Land unter Wasser – Die Schäden sind immens
Ganze Straßenzüge wurden verwüstet, Keller geflutet und Häuser bis zur Unbewohnbarkeit beschädigt. In den schlimmsten Fällen wurden ganze Häuser von den Wassermassen zerstört. Familien, die in diesen Häusern ein Leben aufgebaut hatten, stehen nun ohne Zuhause da – ihre Erinnerungen, Habseligkeiten und Rückzugsorte wurden vom Wasser weggerissen.
Der materielle Schaden ist enorm, doch was noch schwerer wiegt, ist die emotionale Last. Viele Betroffene berichten von Verzweiflung und Angst. „Du siehst das Wasser kommen, und du weißt einfach, dass du nichts dagegen tun kannst, erzählt eine Bewohnerin. „Es ist, als ob das Wasser alles, was dir wichtig ist, einfach auslöscht. Und du kannst nur zusehen.“
Helfende Hände – Feuerwehr und Bundesheer im unermüdlichen Einsatz
Inmitten dieser Katastrophe haben die unermüdlichen Helfer der Feuerwehr und des Bundesheeres tagelang alles gegeben, um die Menschen zu schützen und die Schäden so gering wie möglich zu halten. In vielen Regionen waren es ihre waghalsigen Rettungseinsätze, die Leben retteten. Die Kameradinnen und Kameraden der freiwilligen Feuerwehr und des Bundesheeres pumpten Wasser aus den Kellern, errichteten Notdämme und halfen dabei, die schlimmsten Schäden abzuwenden. Sie arbeiteten rund um die Uhr, oft selbst von Erschöpfung gezeichnet, aber stets motiviert, den Menschen in dieser schwierigen Situation beizustehen.
Ein Feuerwehrmann berichtete von den extremen Herausforderungen: „Es ist nicht nur das Wasser, es sind auch der Schlamm, die Trümmer und die ständige Gefahr, dass noch mehr nachkommt. Aber wir tun, was wir können.“
Aber auch jede Menge private Helferleins schaufelten unermüdlich Sand in die Säcke, die von der Feuerwehr laufend nach Hilfe schreienden Personen zugeteilt wurden. Was Schutz vor dem Wasser bieten sollte wurde von der Natur negiert, zu stark waren die Wassermassen.
Nachdem das Wasser von der Feuerwehr abgepumpt war, haben wir mit einem befreundeten Pärchen, welches von der Naturkatastrophe betroffen war, gesprochen. Helfen konnte man zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich, aber es tat ihnen gut, einfach zu reden und in den Arm genommen zu werden.
Gemeinsam durch die Krise – Solidarität als Hoffnungsschimmer
In dieser schweren Zeit zeigt sich jedoch auch die Stärke der Gemeinschaft. Nachbarn helfen einander, Freiwillige packen mit an, und es werden Spendenaktionen organisiert, um den Betroffenen
zumindest etwas Unterstützung zu bieten. Diese Solidarität gibt den Menschen Hoffnung, dass sie nicht alleine sind und dass es, so schwierig es auch ist, einen Weg aus der Krise gibt.
Die Erlebnisse der vergangenen Wochen hinterlassen tiefe Spuren, doch gleichzeitig entstehen Geschichten von Mut, Zusammenhalt und Wiederaufbau. „Wir haben unser Haus verloren, aber nicht die Hoffnung,“ sagt eine junge Mutter, die mit ihrer Familie in einer Notunterkunft lebt. „Wir werden wieder aufstehen. Aber ohne die Hilfe all der Freiwilligen und Einsatzkräfte wäre das unmöglich gewesen.“
Auch wir haben gerne für die Hochwasser-Opfer gespendet und werden auch entsprechend der Feuerwehr spenden, die ohne Bezahlung rund um die Uhr den Notleidenden geholfen hat. Wie man sieht, kann es schnell gehen, um in so eine Situation zu gelangen!
Was lernen wir daraus? Kann man sich in Zukunft gegen solch eine verheerende Umweltkatastrophe schützen?
Ich würde sagen, teilweise:
Wenn jemand in einem Hochwassergebiet baut oder kauft, sein Haus neben einem Gewässer errichtet, die Garageneinfahrt unter dem Straßenniveau ist oder der Grundwasserpegel hoch ist, stellt dies sicher ein größeres Risiko dar von einem tagelangen Starkregen Schäden davonzutragen als wenn jemand auf einer Anhöhe wohnt.
Letztlich bin ich aber der Meinung, dass wir gegen die Macht der Natur nicht ankommen.