Als Immobilienmakler ist man immer wieder mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Nicht nur, dass wir als Psychologe, Streitschlichter und guter Zuhörer urgieren, müssen wir vermehrt auf die zahlreichen Haustiere wie Hund und Katze Rücksicht nehmen. Ich persönlich bin ein Katzenliebhaber, habe mich allerdings im Laufe der Zeit mit sämtlichen Hunden angefreundet, da fast jeder zweite Kunde inzwischen einen Hund besitzt.
Gegenwärtig verkaufe ich eine Liegenschaft, deren Eigentümer wegen Hochwasser bereits ausgezogen sind. Deren große Hund blieb allerdings im Garten zurück. Als ich letztens mit Kunden das Haustor aufsperrte, hörte ich schon das laute Bellen des Hundes. Ich war ziemlich überrascht, da ich dachte, das Haus sei leer und nicht mit dem Hund rechnete.
Meine Kunden gingen gleich einige Schritte retour und meinten, ich solle den Hund wegsperren. Leichter gesagt als getan. Ich musste hier die Mutige spielen und ging vorerst allein in den Garten. Der Hund, der mich bereits kannte, bellte noch immer, doch ging selbst ein paar Schritte zurück. Ich sprach ihn mit seinem Namen an und ging auf ihn zu. Schließlich hörte er zu bellen auf und ich konnte meine Kunden auf das Grundstück hereinlassen. Der Hund hatte zum Glück selbst Angst und verdrückte sich in ein Eck.
Nach der Besichtigung kaufte ich gleich Hundeleckerli. Das funktionierte bisher bei allen Tieren, um sich rasch beliebt zu machen.
Zum Thema Hund hätte ich noch eine andere Geschichte von einem Kollegen auf Lager:
Bei einer Immobilienbesichtigung in einem gemütlichen Einfamilienhaus bereitete sich der Makler auf eine entspannte Führung vor. Die Interessenten, ein junges Paar, waren sehr begeistert von der ruhigen Lage und der schönen Einrichtung. Alles verlief planmäßig – bis der Rundgang ins Obergeschoss führte.
Im Schlafzimmer bemerkten sie ein riesiges Hundekörbchen, aber von einem Hund war weit und breit keine Spur. “Süß, der Hund ist wohl draußen!”, bemerkte der Interessent und lächelte. Doch kaum waren die Worte ausgesprochen, da erklang ein tiefes Grollen aus dem Kleiderschrank. Bevor jemand reagieren konnte, sprang ein großer Schäferhund freudestrahlend heraus – und stürzte sich prompt auf die Gruppe.
Der Makler, überrascht aber professionell, lächelte und meinte: „Das ist unser Sicherheitsdienst – er prüft nur, ob Sie wirklich Interesse haben!“ Zum Glück nahm das Paar die Situation mit Humor, und nachdem der Hund seinen neuen “Freunden” großzügig “Hallo” gesagt hatte, lief die Besichtigung wie geplant weiter.
Am Ende stellte sich heraus: Der Hund gehörte einem Freund des Eigentümers und sollte nur kurz „im Haus warten“. Das Haus wechselte dennoch den Besitzer – und das Paar bat im Kaufvertrag sogar um ein „Besuchsrecht“ für den Überraschungsgast, falls der Hund jemals wieder vorbeischauen sollte!