Es ist schon witzig, was Nachbarn so alles anstellen, wenn sie einem Immobilienverkäufer nicht vergönnen, ihre Wohnung/Haus zu verkaufen.
Dabei habe ich schon die ungewöhnlichsten Dinge erlebt!
Man glaubt es kaum
Erst kürzlich ergab sich nach einer Wohnungsführung eine recht peinliche Situation als ich Interessenten die zahlreichen Nebenräume zur Wohnung zeigen wollte. Wir waren gerade mit der Besichtigung von Sauna, Fitnessraum und Garten fertig, als ich mich mit den Interessenten, die großes Interesse an der gezeigten Wohnanlage zeigten, noch im Stiegenhaus unterhielt.
Plötzlich gesellte sich ein Nachbar, der bis jetzt mit der Verkäuferin dieser Wohnung befreundet ist, zu uns dazu und zeigte mir das Protokoll der letzten Eigentümerversammlung. Er war ziemlich aufgeregt, da er erst vom Urlaub zurückgekommen war und anscheinend versetzte ihm dieses Protokoll sprichwörtlich einen Schlag. Er musste sich bei uns darüber Luft machen. Darin war eine große Sanierung angedacht mit horrenden Preiskalkulationen. Allerdings hatte ich am Vortag von der Wohnungseigentümerin, die auch bei dieser Eigentumsversammlung anwesend war – im Gegensatz zu ihrem Bekannten – erfahren, dass die Miteigentümer diese große Sanierung ablehnten, da diese auch gar nicht notwendig war. Die Wohnungseigentümer waren all die Jahre sehr bedacht auf die Erhaltung ihres Wohnhauses.
Dies stellten sogar meine Kunden fest, dass alles im Haus und auch in der Wohnung äußerst gepflegt und gewartet wirkte, wobei die Hausanlage bereits über 20 Jahre alt war.
Aufklärung gefragt
Die Eigentümergemeinschaft war sich einig, dass es nur zu Ausbesserungsarbeiten kommen und dafür vorübergehend die monatliche Reparaturrücklage erhöht werden sollte, bis die Sanierung mit der angesparten Rücklage finanzierbar ist. Im nächsten Sommer sollte es bereits soweit sein.
Darüber findet gerade eine offizielle Abstimmung unter allen Wohnungseigentümern statt.
Der Nachbar verabschiedete sich von mir mit den Worten “Dann wissen Sie wahrscheinlich mehr als ich”.
Auf jeden Fall verfehlte sein Auftreten nicht die negative Wirkung bei meinen Kunden, die jedes Wort mitbekamen. Ich erklärte dem Kunden, er könne gerne den Umlaufbeschluss (so wird die offizielle Ausschreibung für eine Abstimmung ohne Zusammenkunft genannt) abwarten, um diesbezüglich auf der sicheren Seite zu sein.
Als ich der Verkäuferin darüber berichtete, wusste sie gleich von wem ich sprach und meinte, das diese Person nie zu Eigentumsversammlungen geht und daher nicht entsprechend informiert ist. Diese Person war auch darüber informiert, welche Wohnung verkauft werden sollte und wollte hier anscheinend einen Keil hineintreiben.
Fraglich, wie mein Kunde darüber denkt!
Es kann auch peinlich werden
Ein anderes Mal trieb eine Nachbarin ein böses Spiel, weil sie das zu verkaufende Haus selbst kaufen wollte, aber der Eigentümer speziell an seine Nachbarin nicht verkaufen wollte.
Aus Wut darüber sägte diese einen großen Ast von Nachbars Kirschbaum und legte diesen vor dessen Garageneinfahrt.
Dies war auch ein peinlicher Moment für mich, als ich bei nächster Besichtigung mit dem Kunden vor dem Haus stand und nicht wusste, wie ich diesen Nachbarschaftsstreit erklären sollte.
Aber das kennen Sie sicher auch: Seinen Nachbarn kann man sich meist nicht aussuchen – schnell kann sich dies bei einem Verkauf ändern!