Aufgrund der laufenden Erhöhung der Strompreise, zuletzt bei uns auf das 5-fache, haben auch wir uns entschieden, eine Photovoltaikanlage zu installieren. Beim Hausbau vor 11 Jahren ließ ich sicherheitshalber dafür bereits eine Leerverrohrung installieren. Eine PV-Anlage war allerdings bis jetzt nicht notwendig, da wir sehr wenig Strom bezahlten. Und das, obwohl wir einige “Stromfresser” haben, wie Erdwärme-Heizung, Pumpen vom Schwimmteich, Sauna, Büro, etc.
Während der letzten Jahre ist natürlich auch die Technik der Photovoltaik vorangeschritten und die Rentabilität der Anlage hat sich von 20 Jahre auf 8-10 Jahre verkürzt – dank der derzeit hohen Strompreise.
Persönliche Empfehlungen aus Erfahrung
Für die Errichtung einer PV-Anlage hatten wir 3 Tage einzuplanen. Zuerst wurden die Solarplatten auf dem Dach montiert, was relativ rasch erfolgte. Hier ist vernünftig, Reservepaneele einzuplanen, also mehr als derzeit für die Stromerzeugung benötigt wird, da die Anschaffung nur gering teurer ist als wenn eine Nachrüstung erfolgen würde.
Stress erzeugte bei uns die Leerverrohrung, die vor 11 Jahren ein anderer Elektriker machte. Wir hörten im Obergeschoß, dass das einzuziehende Kabel vom Dach im Erdgeschoß ansteht und nicht weiter rutscht. Ich hatte schon die Befürchtung, dass eine Mauer aufgestemmt werden musste und wir dadurch im Wohnbereich eine Baustelle bekämen. Die Elektriker waren wirklich sehr geduldig und zuletzt half reichlich Geschirrspülmittel, um das PV-Kabel durch das Rohr zu bekommen.
Am nächsten Tag wurden die zugehörigen Geräte, wie Wechselrichter und Notstromvorrichtung, im Technikraum eingebaut. Am dritten Tag musste ein Elektriker kommen, um die Anlage anzuschließen. Leider darf die Anlage vorab nur für den Probebetrieb angeschlossen werden. Letztlich muss die PV-Anlage von der Energiefirma abgenommen werden, um sie offiziell in Betrieb zu nehmen. Das Kuriose daran ist, dass dies wieder Monate lang dauern kann – autark zu sein ist nicht wirklich gewollt!
Mit einer App können wir genau beobachten, wieviel Strom für das Haus benötigt wird, wieviel wir selbst erzeugen und wieviel Strom wir abgeben. Leider funktionierte auch hier anfangs das Wlan nicht, weil anscheinend beim Telefonbetreiber ersichtlich ist, dass sich in diesem Fall kein Handy einloggt. Also musste wieder ein Schreiben an die Telefonfirma geschickt werden, um unser Wlan freizuschalten.
In Zeiten wie diesen dauert alles sehr lange, wenn eine 3. Person involviert ist. So mussten wir auf die Beantwortung des Mails 3 Tage warten. Selbst das Kundencenter, wo löblicherweise kein Roboter, sondern ein Mensch antwortete, konnte uns nicht weiterhelfen.
Es steht sich dafür – keine Frage!
Fazit: Es macht großen Spaß und ist sehr interessant, das eigene Stromverhalten beobachten zu können. Dementsprechend ändert sich auch der Umgang mit Strom und wird nach Sonnenstand genutzt. Was mich verwundert, dass trotz trübem Wetter, ohne ein Fünkchen Sonne zu sehen, trotzdem Strom produziert wird und das macht wirklich Spaß!
Es werden einem zwar enorme Steine bis zu den notwendigen Bewilligungen auferlegt, doch das Ergebnis steht sich dafür!